Ölheizungsverbot

Emissions-Reduzierungs-Konzepte seit 1991

Schon lange vor den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Debatten über einen nachhaltigen Umgang mit fossilen Ressourcen und einen möglichst geringen CO2-Fußabdruck haben wir von ERC uns ganz der Reduktion von Emissionen verschrieben.

Gibt es aktuell ein Ölheizungsverbot?

Nein – sowohl das Klimapaket (2019), als auch das GEG (2020) sehen kein generelles Verbot der Ölheizung vor. Bestandsanlagen dürfen weiterhin betrieben werden. Eine Einschränkung ergibt sich hier lediglich für Ölkessel (mit Heizwert-Technologie), die älter als 30 Jahre sind. Diese veralteten Anlagen müssen nach GEG (2020) und EnEV (2014) ausgetauscht werden. Heizkessel mit Brennwert- bzw. Niedertemperaturtechnologie sind von dieser Austauschpflicht grundsätzlich ausgenommen. Auch vor dem Hintergrund des Kostenersparnisses beim Betrieb eines modernen Brennwertkessels, im Vergleich zu einer alten Anlage mit Heizwerttechnik, ist die Erneuerung empfehlenswert, da der Heizölverbrauch um ca. 15% gesenkt werden kann (vgl. IWO).

Darf eine Ölheizung weiterhin im Zuge eines Neubaus verbaut werden?

Ja – der Gesetzestext erkennt ein System dann als ordnungsgemäßes Hybrid-System an, wenn der Wärme- und Kälteenergiebedarf zu mindestens 15% durch erneuerbare Energien gedeckt ist. Nach §72 GEG zählen zu diesen erneuerbaren Energien die Nutzung solarthermischer Anlagen oder aber Strom aus erneuerbaren Energien. Wird eine Ölheizung mit Brennwerttechnologie durch Geothermie, Umweltwärme, feste, flüssige oder gasförmige Biomasse, Abwärme oder Kraft-Wärme-Kopplungen ergänzt, so müssen diese erneuerbaren Energien sogar einen Anteil von mindestens 50% zur Deckung des Wärme- und Kälteenergiebedarfes beitragen.

Gibt es bereits Regelungen, die das Verhältnis von erneuerbaren zu fossilen Energieträgern innerhalb eines hybriden Systems betreffen?

Ja – eine Ölheizung darf nach wie vor in einem Neubau verbaut werden. Ab 2026 ist hier die Einschränkung vorgesehen, dass eine Ölheizung nur noch in Kombination mit erneuerbaren Energien, also als Hybrid-System, im Neubau verbaut werden darf.

Gibt es Ausnahmeregelungen auch nach 2026 für die Ölheizung?

Ja – gemäß § 72 Abs. 4 Punkt 4, sowie Abs. 5 GEG ist eine Ausnahme für Gebäude möglich, die über keinen Anschluss an ein Gasversorgungs- oder Fernwärmeverteilungsnetz verfügen oder bei denen die anteilige Deckung des Wärme- und Kälteenergiebedarfs durch erneuerbare Energien technisch nicht möglich ist oder mit einem nicht zumutbaren Aufwand verbunden ist.

Welche Regelungen treffen für mein Bestandsgebäude zu?

In der EnEv (Erneuerbare Energien Verordnung) von 2014 ist gem. §10 die gesetzliche Austauschpflicht verankert. Die EnEV wurde jüngst in das 2020 in Kraft getretene GEG (Gebäudeenergiegesetz) überführt. Der § 72 GEG regelt die Pflicht zur Erneuerung der Ölheizungsanlage wie folgt:

Haben Sie einen Niedertemperatur-Heizkessel oder Brennwertkessel? (JA = keine Austauschpflicht; Nein = nächste Frage)
Ist der Heizkessel vor dem 01.01.1991 eingebaut oder aufgestellt worden? (JA = Austauschpflicht, Nein = nächste Frage)
Ist der Heizkessel älter als 30 Jahre? (JA = Austauschpflicht, Nein = nächste Frage)
Nennleistung der Heizungsanlage < 4 KW oder > als 400 KW? (Nein = Austauschpflicht, JA = keine Austauschpflicht)

Ich habe von klimaneutralen Heizöl gelesen. Gibt es das wirklich und wenn ja, wie passt dies in die gesetzlichen Regelungen?

Ja, es gibt bereits jetzt klimaneutrales Heizöl. Grundlegend unterscheidet man zwischen zwei Arten von Heizöl, die schon heute als klimaneutral bezeichnet werden können:

Zum einen über den Ausgleich durch Zertifikate und zum anderen durch den Ersatz des Heizöls durch klimaneutral gewonnene flüssige Brennstoffe, wie etwa HVO.

Darüber hinaus kann ein Heizöl klimaneutral sein, indem es vollständig durch einen klimaneutralen flüssigen Brennstoff ersetzt wird. Mit einer Vorstufe hiervon watet die Branche jüngst mit dem ersten Produkt auf, welches zu einem Großteil aus klimaneutralen HVO (Hyrdated Vegetable Oil) besteht. Ein HVO wird aus Reststoffen gewonnen und nicht aus eigens dafür angebauter Biomasse. Die sog. „Teller-Tank-Diskussion“ greift auf diesen zukunftsträchtigen Brennstoff also nicht. Mittelfristig werden HVO dann durch einen vollständig klimaneutral und synthetisch hergestellten Brennstoff aus der Gattung der E-Fuels ersetzt.

Klimaneutrales Heizöl – Grüne Zukunft für die Ölheizung?

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