Aktuell laufen in Deutschland 4,8 millionen Ölheizungsanlagen. Der Bestand an Ölheizungen sinkt in den letzten 8 Jahren kontinuierlich mit einer durchschnittlichen Abnahmerate von circa 2% pro Jahr. Hinter der Gasheizung ist die Ölheizung immer noch die am zweithäufigsten genutzte Art der Heizungsanlage in deutschen Wohnungen und Häusern. Aufgrund der nach wie vor sehr großen Gesamtanzahl von Ölheizungen die sich in Betrieb befinden, wird diese Art der Heizungsanlage auch in Zukunft noch eine große Bedeutung in Deutschland haben. Quelle: BDH, 2018
Ein Verbot von Ölheizungen gibt es – trotz häufig verwirrender Berichte in den Medien – bis heute nicht. Auch die Energieeinsparverordnung (EnEV) ist mit der Ölheizung gut erfüllbar. Quelle: IWO
Die Energiewende und der Wandel hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung in Deutschland und auch global fordern die technische Weiterentwicklung in jedem Bereich des Lebens. Eine Studie des BDH (Bund Deutscher Heizungshersteller) und Shell zeigt, dass in Deutschland gerade die energetische Sanierung im Wohnungsbausektor hier eine zentrale Rolle spielen muss, da auch in Zeiten des Bau-Booms die Neubauraten zu gering ausfallen um ganzheitlich für energetische Effizienzsteigerung zu sorgen. Gerade im Sektor der Sanierung im Bestand wartet die Ölheizung mit interessanten Entwicklungen und Perspektiven auf, von der Brennwerttechnik, über Hybridlösungen bis hin zu neuartigen synthetischen Brennstoffen.
Auch wenn Ölheizungsanlagen mit Brennwerttechnik seit fast 25 Jahren am Markt erhältlich sind, werden noch viele veraltete Anlagen mit Heizwerttechnik betrieben. Der Unterschied zwischen den beiden Technologien ist, dass bei der Brennwerttechnik zusätzlich die durch die heißen Verbrennungsabgase freigegebene Kondensationswärme zum Heizen genutzt wird und nicht nur der Heizwert der reinen Verbrennung. Ölbrennwertanlagen ermöglichen so eine Nutzung von 96% bis 98% der im Brennstoff enthaltenen Energie und sind damit sehr effizient. „Öl-Niedertemperaturgeräte“ nutzen hingegen nur 87% der im Heizöl enthaltenen Energie, Heizwertanlagen sogar nur 68% (Quelle: IWO). Allein das vollständige Ersetzen der Heizwertanlagen durch Brennwerttechnik würde also in Deutschland erhebliche ökologische Vorteile mit sich bringen.
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Eine Ölheizungsanlage gilt seit jeher als betriebssicher, zuverlässig und weitestgehend autark. Aus diesem Grund eignet sich die Technologie perfekt zur Nutzung in hybriden Heizungssystemen als sogenannte Backup-Energie mit sehr hoher Energiespeicherkapazität. Eine Kombination ist hierbei sowohl mit Solar, Holz, als auch Umweltwärme leicht umsetzbar. So kann beispielsweise die Warmwasseraufbereitung über Solarpanele erfolgen und die Heizung über die Nutzung einer Ölbrennwertanlage. Reicht die Sonnenenergie nicht mehr aus, springt die Brennwertanlage bei Bedarf ein. Diese Hybridlösungen entsprechen immer noch den strikten Regularien und Anforderungen für Neubauten und sind deshalb nicht ausschließlich für die Sanierung im Bestand eine gute Option.
Heizöl wird als Mitteldestillat aus fossilem Erdöl gewonnen. Erdöl ist, als ein fossiler Brennstoff, eine endliche Ressource bei deren Verbrennung CO2 in die Atmosphäre abgegeben wird. Chemisch gesehen ist Heizöl jedoch nichts weiter als eine Mischung verschiedener Kohlenwasserstoffe. Diese ist mit aktueller Technik auch im Labor zu erzeugen und folglich nicht länger nur aus Erdöl herstellbar. Ein alternatives Herstellverfahren ist die für Heizöl ist die Umsetzung von Strom mit in der Atmosphäre enthaltenem CO2– dem sogenannten „PtL-Verfahren“ – zu synthetischem Heizöl.
Vielen ist Wasserstoff als alternativer Brennstoff im Straßenverkehr schon seit langer Zeit ein Begriff. Hergestellt wird dieser beispielsweise durch Wasserelektrolyse, das heißt vereinfacht, durch Umwandlung von Strom wird Wasserstoff aus Wasser gewonnen. Dieser Wasserstoff kann dann mit Kohlenstoff zu Kohlenwasserstoffen synthetisiert werden. Gewonnen wird der dafür benötigte Kohlenstoff aus dem CO2 der Luft oder aber aus Abgasen von Kraftwerken, Müllverbrennungsanlagen oder anderen Großverursachern von CO2.
Der synthetisierte Kohlenwasserstoff kann nach Belieben und auf den jeweiligen Anwendungsbereich zugeschnitten entweder zu Diesel, Heizöl, Kerosin oder Benzin verarbeitet werden.
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